JEAN FAURE & SON ORCHESTRE PRÉSENTENT

« VIVE LE PRINTEMPS ! »

Fr. 10. Mai 2024  20 Uhr Pantheon

 

« Alles neu macht der Mai » heißt es hierzulande.  Der Franzose bleibt ausnahmsweise bescheiden und sagt : « En mai, fais ce qu’il te plaît ! » « im Mai, mach was Dir gefällt ! »… Jean Faure & son Orchestre folgen der Aufforderung und wollen den Frühling mit einer Blütenlese bunter, alter und neuer, bekannter und überraschender, lustiger und melancholischer, lyrischer und witziger, lauter und leiser französischer Chansons aus ihrem reichhaltigen Repertoire zelebrieren… 

 

   Versunken in der Musik des Textes

„Ein Chanson“, sagt Jean Faure, „das muss authentisch gesungen werden. Nicht verkitscht, nicht bemüht, sondern so, als hätte man die Geschichte hinter den Strophen selbst erlebt.“ Kurzum so, wie Faure es in seinen Konzerten vormacht, mit warmer, weicher Stimme sowie einem untrüglichen Gespür für die Tiefen der von ihm so geliebten Lieder, die er sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen hat. 1969 brachte er sie mit nach Bonn, damals, als er nach Studienjahren in Aix-en-Provence und Grenoble noch ein paar Semester in Deutschland verbringen wollte. Inzwischen sind es beinahe fünfeinhalb Jahrzehnte geworden, in denen sich Faure nicht nur in der Bundesstadt einen hervorragenden Ruf als einfühlsamer Interpret von Brassens und Brel, von Ferré und Trenet und Gainsbourg erarbeitet hat. Am kommenden Samstag feiert er nun im Pantheon 15 Jahre als Solo-Künstler – und plant zugleich voraus.

Aus der lokalen Kulturszene ist Jean Faure schon längst nicht mehr wegzudenken, und das nicht nur als Gründungsmitglied und „Vereinsfranzose“ des Pink Punk Pantheon. Dennoch ist ein volles Haus für ihn bis heute keine Selbstverständlichkeit, seine Musik nach eigener Aussage zu sehr in einer Nische. „Die meisten Deutschen kennen vielleicht das eine oder andere berühmte Chanson zumindest der Melodie nach, aber jenseits von 'la mer' und 'les feuilles mortes' wird es schwer“, sagt er. „Das finde ich aber überhaupt nicht schlimm. Ganz im Gegenteil freue ich mich umso mehr, wenn nach einem Konzert Menschen zu mir kommen und gestehen, dass sie zwar kein Wort verstanden, aber dafür sehr viel gespürt haben. Wenn die Leute sich tragen lassen von der Melodie einerseits und von der Musik des Textes andererseits, dann bin ich zufrieden.“

Faure selbst ist dem Chanson schon seit seiner Jugend verfallen. In einem Internat am Mittelmeer erhielt der im französischen Gap geborene Jean seine erste Gitarre und begann sofort, sich an die großen Chansonniers heranzuwagen. Vor allem Georges Brassens habe ihn stark geprägt, sagt er, diese besondere Mischung aus Feinfühligkeit und Unangepasstheit, aus eleganter Poesie und farbenprächtigem Straßenjargon. Doch auch der Belgier Jacques Brel hat ihn stets fasziniert. „Ich hatte das große Glück, ihn einmal live zu erleben, in den 60ern, kurz bevor er sich von der Bühne verabschiedete“, erinnert sich Faure. „Diese Energie und diese Leidenschaft waren unvergleichlich, vor allem weil nichts davon gespielt war.“

Diesem Ansatz eifert Faure seitdem nach. Mit seiner Band hat er inzwischen um die 150 Titel gespielt – es hätten mehr sein können, aber, so betont der 77-Jährige lachend, er sei eben wählerisch. „Zunächst einmal muss ich Lust auf ein bestimmtes Chanson haben“, sagt er. „Und dann muss es auch passen – es gibt Titel, die ich zwar sehr schätze, denen ich aber stimmlich nicht gerecht werden könnte. Bei anderen wie etwa bei Henri Salvadors ‚Syracuse' stimmt dagegen alles, dieses Chanson singe ich unglaublich gerne.“

Obwohl Jean Faure Bonn schon seit 54 Jahren seine Heimat nennt, hat er mit Frankreich nicht gebrochen. Im Gegenteil: „Bei mir schlagen zwei Seelen in einer Brust“, betont er. „Manche Freunde sagen mir manchmal, ich sei doch sehr deutsch geworden. Das stimmt ja auch. Früher gab es jedoch Phasen, in denen mich das sehr gestört hat, in denen ich mich fragte, wer ich eigentlich bin und wo meine kulturelle Identität liegt. Inzwischen weiß ich es besser. Ich habe mich nicht nur damit abgefunden, dass ich beides bin, ich sehe diese Mischung sogar als bereichernd an.“

Umso größer sind allerdings seine Sorgen mit Blick auf die gegenwärtige Situation in Frankreich. „Es wundert mich leider überhaupt nicht, dass die Menschen dort unzufrieden mit der Politik sind und auf die Straße gehen“, sagt er. „Ich bin davon überzeugt, dass das politische System in Frankreich am Ende ist. Die Möglichkeiten des demokratischen Gestaltens sind durch die Macht des Präsidenten stark eingeschränkt, und zudem fehlt eine Kultur des Kompromisses wie in Deutschland. Ich hoffe nur, dass der dringend notwendige Wandel einigermaßen friedlich vonstatten gehen wird.“

Derweil wird Jean Faure das kulturelle Erbe seines Vaterlandes weitertragen, auch über das Jubiläumskonzert im Pantheon hinaus. „Erst einmal wollen wir für ein paar Tage Video-Aufnahmen machen“, erklärt er. Und dann? „Nun, meine Band weiß davon noch nichts, aber ich trage mich mit dem Gedanken, ein Programm über den Tod zu machen. Es gibt so viele schöne Chansons zu diesem Thema, und nicht alle sind traurig oder schwermütig. Noch ist nichts entschieden, aber mich würde diese Idee auf jeden Fall reizen.“

Thomas Kölsch, General Anzeiger 14.4.2023

Hommage für Georges Brassens (23.8.21)

Nach längere Zwangspause durch die Pandemie wagten sich Jean Faure und sein Begleiter-Quintett wieder an die Öffentlichkeit und boten im Beueler Pantheon einen Abend zu ehren von Georges Brassens, dessen 100. Geburtstag bald auf dem Kalender steht.

Aber wie man Faure kennt, beschränkte er sich keineswegs auf diesen einen französischen Chansonnier sondern zeigte ihn auch im Spiegel seiner Zeitgenossen und Vorbilder wie etwa Charles Trenet oder Jacques Brel.

 

Dabei wurde sehr bald der fundamentale Unterschied zwischen der Szene in Frankreich und den deutschen „Liedermachern“ deutlich, versteht man es doch in unserem westlichen Nachbarland, wesentlich eleganter mit vielerlei Aspekten des Daseins umzugehen und auch Dinge eher locker an- und auszusprechen, die bei uns lange Zeit hindurch ausgespart wurden und werden.

 

Vor allem aber ist es die so charakteristische Art der musikalischen Aneignung, die das französische Chanson so einzigartig macht, und hier bekam man sie auf höchst authentische Weise serviert: neben Faure, der den nonchalanten Ton seiner großen Kollegen sehr gut „drauf“ hat, zeigten sich auch seine Mitstreiter in bester Form wie etwa Hedayet Djeddikar am Flügel, der sich auch sonst als idealer Liedbegleiter beweist, oder der auf so vielen Instrumenten versierte Matthias Höhn.

 

Die zahlreichen Zuhörer feierten diese Crew und ihren Chef mit stürmischen Ovationen.

Günther Duvenbeck (Bonner Musikkalender)

 DIE FERIEN DES MONSIEUR FAURE

 Von Ulrike Strauch

 Hand aufs Herz: Gibt es eigentlich irgendjemanden, der bei Charles Trenets 1946 aufgenommenen Chanson „La Mer“ in Gedanken nicht direkt die Koffer packt? Die Balance zwischen gepflegter Wehmut und der Leichtigkeit des Seins klingt aus der sonoren Stimme. Und eine solche hat Jean Faure (ebenfalls Jahrgang 1946) aus dem südfranzösischen Gap, der seit 50 Jahren in Bonn lebt und jetzt mit seinem „Orchestre“ und dem Programm „Les Grandes Vacances“ im Pantheon auf die Urlaubszeit eingestimmt hat. 

Eigentlich – so suggeriert eingangs seine Oberkassel-Rumba  (K. Krömer /P. Lavil) – müsste man als Bonner ja gar nicht unbedingt auf Reisen gehen. Ein Glas Rotwein und dazu etwas Käse am Strand von Oberkassel tun es durchaus auch. Zumal sich Hedayet Djeddikar (Klavier, Keyboards), Dirk Ferdinand (Schlagzeug),  Matthias Höhn (Saxofon, Bassklarinette, Concertina, Charango), Kristaps Grasis (Gitarren, Mandoline, Ukulele) sowie Markus Quabeck (Kontrabass, E-Bass) und Faure selbst mit Hut, Shorts und bunten Hemden ferientechnisch in Schale geworfen haben.

Auf zum Kilimandscharo

 „Da so ein Tapetenwechsel aber dazu gut ist, über den Tellerrand hinauszuschauen“, führt die Setlist dieses rund zweistündigen, rundum stimmigen Konzerts nach Paris: heiß und leer im August und bei Regen unwiderstehlich. Von das aus geht’s auf die “Nationale 7“ (Trenet) und nach Toulouse, Claude Nougaros liebevoll-ironisch besungener Heimatstadt.

Faure und sein Orchestre zieht es aber noch weiter fort. Nach Venezuela, wo „El Currucha“ ein Volkslied ist, und an den Kilimandscharo (Pascal Danel). Trenets „Le soleil et la lune‘“ und George Brassens‘ „Le vent“ führen durch die französische Sommerfrische bis zum wunderbaren „Travailler c’est trop dur‘“ (Zachary Richard) mit dem Cajun Groove, wie er in New Orleans gespielt wird. Wo das ursprünglich herkommt? Aus demselben Land wie Faure.

General Anzeiger 9.7.2019

 

Premiere "Amour" Immer wieder die Liebe

Jean Faure & Orchestre im Pantheon

 Von Ulrike Strauch

Lieben kann man eine ganze Menge, auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Und den Franzosen sagt man nach, dafür einen besonderen Sinn zu besitzen. Insofern also keine allzu große Überraschung, dass Jean Faure & Orchestre das neue Programm, das jetzt im gut besuchten Pantheon Prermiere feierte, schlicht und einfach „Amour“ genannt haben.

Nun, so schlichjt und einfach auch wieder nicht: Denn die 24 Titel reichen weit über das hinaus, was das deutsche „Gehör“ gemeinhin unter dem Begriff Chanson verstanden wissen will. Irgendetwas schwermütiges von Jacques Brel? Aber der war Belgier. So viel dazu. Doch keine Sorge: Natürlich kommt kein Programm dieser Art jemals an ihm vorbei. Das weiß Faure ebenso gut wie Hedayet Djeddikar (Klavier, Keyboards), Dirk Ferdinand (Schlagzeug), Matthias Höhn (Saxofon, Bassklarinette, Concertina, Charango), Kristaps Grasis (Gitarren, Mandoline, Ukulele) und Markus Quabeck (Kontrabaß, E-Baß). Und natürlich klingt ihrer aller Version von „Ne me quitte pas“ leidenschaftlich, berührend, wunderbar.

Aber vor allem ist dieser Abend eine launige Hommage an das Genre schlechthin. An die kleinen Nichtigkeiten („Ces petits riens“) zum Beispiel, die Serge Gainsbourg besungen hat; an Préverts „Feuilles mortes“ (Die toten Blätter) aus dem Jahr 1945, die Hymne der Nachkriegszeit in Frankreich. Oder auch an den Mann, der unter dem Balkon seiner Frau Marie-Christine („Je suis sous“) sturzbetrunken Besserung gelobt.

Andere dagegen wissen vielleicht nicht, ob das, was sie haben, noch Freundschaft ist oder schon Liebe („Amour, amitié“). Wie so etwas im Mittelalter klang, zeigt ein burgundischer Springtanz anno 1530. Und wenn dieser Abend schon lange aus ist, wird der Verehrer von Brels Madeleine noch immer mit einem Blumenstrauß im Regen stehen und warten. Allein, aber nicht hoffnungslos.

 General Anzeiger 23.05.2018

 

Chansonnier Jean Faure gastiert mit Ensemble im Pantheon. Die Musiker machen alles richtig an diesem ersten Abend in Beuel.

Das erlebt selbst das Pantheon nicht alle Tage: Die Besucher erheben sich von ihren Plätzen und spenden zum Finale geradezu frenetischen Applaus. Ungewöhnlich auch: Auf der Bühne verneigt sich an diesem denkwürdigen Abend kein arrivierter Wortkünstler vom Schlage eines Michael Mittermeier oder Torsten Sträter, sondern ein bescheidener Sänger aus Bonn, ein Chansonnier.

Jean Faure genießt den Erfolg, denn er hat ihn verdient. Er weiß das, auch wenn er es nie zugeben würde. Zwei Jahrzehnte lang hatte der Wahlbonner in der jährlichen Karnevalsrevue Pink Punk Pantheon als „Vereinsfranzose“ das Programm angereichert mit Lieblingschansons aus seiner französischen Heimat. Mit einem abendfüllenden Solo hat er sich zunächst nicht auf die Bühne gewagt, man musste ihn zum Jagen tragen. Matthias Höhn, Mitglied in Faures „Orchestre“, hatte hinter dem Rücken des Sängers einen Konzerttermin noch im alten Pantheon gebucht, das war vor zehn Jahren. Der Plan ging auf, es folgten weitere Vorstellungen, die meisten ausverkauft.

Dem neuen Pantheon fehlt, zumindest auf den ersten Blick, der Kuschelfaktor. Dafür erlaubt der Saal rund 150 zusätzliche Besucher. Und dann das: ausverkauft! 430 begeisterte Menschen. Mehr noch: Auf die enorme Nachfrage reagieren die Veranstalter mit einem Zusatzkonzert am 7. Juli.

Die Musiker machen alles richtig an diesem ersten Abend in Beuel. Sie betreten nacheinander die Bühne, intonieren der Reihe nach das Stück „Le jazz et la java“ von Claude Nougaro – und akklimatisieren damit nicht nur sich, sondern auch das Publikum. Clubatmosphäre stellt sich ein. Es folgen ein paar Klassiker: „La mer“, „C’est si bon“ und „Ne me quitte pas“. Jean Faure erweist sich dabei als Meister der Moderation, er erzählt Geschichten zu den Liedern und bindet sein Personal charmant ein.

Auch da sind Profis am Werk: Pianist Hedayet Djeddikar beherrscht die Klaviatur des Chansons auch in den Jazzsequenzen, Dirk Ferdinand trommelt markant und zurückhaltend zugleich, Markus Quabeck zupft einen supercoolen Kontrabass, und Kristaps Grasis überzeugt sogar beim Blues mit der Fender Telecaster. Matthias Höhn wiederum ist eigentlich mehr Maler als Musiker – ein Impressionist, der mit Saxofon, Concertina und Dudelsack die wunderbarsten Klangfarben generiert.

Jean Faure und sein Ensemble demonstrieren mit der Auswahl der Lieder und ihren facettenreichen Arrangements die Vielfalt des Chansons. Das ist kein nostalgischer Klangkitsch vom Montmartre, sondern eine dynamische Kunstform, die viele Moden überlebt hat. Und noch weitere überdauern wird. Chapeau! 

Heinz Dietl, General Anzeiger Bonn, 6.3.2017

Der Sänger Jean Faure präsentiert im Pantheon ein Best-of-Konzert. Der gebürtige Franzose lebt seit Ewigkeiten in Bonn. Unlängst ist er mit Band für ein Konzert in seine Heimatstadt Gap gereist.

Von Heinz Dietl, 25.02.2017

Er redet viel – und bestreitet damit seinen Lebensunterhalt. Jean Faure veredelt in Funk und Fernsehen mit seiner sinnlich-sonoren Stimme die Werbespots von Moët & Chandon, Davidoff und Esthée Lauder. Auf der Internetseite des Bonners, der 1946 im südfranzösischen Gap zur Welt kam, finden sich einige Hörbeispiele. Faure arbeitet zudem als Übersetzer, und er synchronisiert die französischen Fassungen deutscher Filme, in der Vergangenheit etwa „Die Zweite Heimat“ von Edgar Reitz und „Der Große Bellheim“ von Dieter Wedel.

Jean Faure hat seine Heimatstadt Gap bereits 1964 verlassen, um Germanistik in Grenoble zu studieren. 1969 kommt er nach Bonn, verdingt sich als Sprecher im Bundespresseamt und fraternisiert mit der jungen Folkszene der Bundeshauptstadt. 1983/84 hebt er mit Rainer Pause und weiteren Kabarettisten den alternativen Karneval aus der Taufe, in den Folgejahren gibt Faure in der Revue Pink Punk Pantheon den Vereinsfranzosen, der Chansons von Georges Brassens bis Serge Gainsbourg mit rheinischem Augenzwinkern darbietet.

2007 ist dann Schluss mit Kabarett und Karneval. Doch die Musik bleibt seine Leidenschaft. Jean Faure hätte zwar ein abendfüllendes Repertoire, doch er traut sich damit nicht auf die Bühne. „Ich dachte immer, diese Chansons seien im Original tausend Mal besser als in meiner Version“, sagt er im Rückblick. Das Bonner Publikum sieht das anders, vermisst den charmanten Chansonnier.

Dann wird Matthias Höhn, Mitglied in Faures Ensemble, hinter dem Rücken des Sängers aktiv – und bucht eigenmächtig einen Konzerttermin im Pantheon. „Aus der Nummer kam ich nicht mehr raus“, sagt Faure.

Ein Schachzug mit Folgen. Das Debüt ist ausverkauft, das Wiederholungskonzert bestens gefüllt. In den vergangenen zehn Jahren hat Faure mit seinem kleinen „Orchestre“ regelmäßig am Bundeskanzlerplatz gespielt, dann zunehmend auch in anderen Städten. Jetzt sind zehn Jahre vergangen, der Künstler zieht Bilanz und zitiert eine große Kollegin: „Ich bereue nichts“, sagt er.

Unter dem Titel „Anniversaire“ feiert die Formation das Jubiläum mit einem Konzert im neuen Pantheon, das für immerhin 460 Besucher ausgelegt ist. „Der Vorverkauf läuft vielversprechend“, gesteht Faure in gewohnter Bescheidenheit.

Mit Ensemble in die französischen Alpen

Regelrecht ins Schwärmen gerät der Franzose, wenn er auf einen ganz besonderen Höhepunkt dieser späten Karriere angesprochen wird. Im Oktober 2015 folgte Faure einer Einladung aus seiner Heimatstadt – und reiste mit dem Ensemble in die französischen Alpen. „Der Bürgermeister von Gap hatte uns eingeladen, nachdem er erfahren hatte, dass ich Musik mache.“ Faures Schwester, die im Kulturleben von Gap aktiv ist, hatte den Auftritt arrangiert.

Erste Überraschung: „In der ganzen Stadt hingen riesige Plakate zum Konzert – ein merkwürdiges Gefühl, wenn du nach so vielen Jahrzehnten in deine Heimatstadt kommst und auf diese Weise empfangen wirst.“ Zweite Überraschung: „Wir spielten in einem schönen großen Saal vor mehr als 300 Besuchern.“ Es kamen viele Schulfreunde und auch Mitglieder von Faures alter Theatergruppe aus den frühen sechziger Jahren. Ein Erfolg also.

„Ich habe sozusagen Eulen nach Frankreich getragen“, erklärt Faure und wirkt noch immer erstaunt bis erleichtert. Denn er hat sich in Gap an das kulturelle Erbe der Grand Nation getraut, flankiert von einer deutschen Band.

Und er hat ein kurioses Stück aus der gemeinsamen Jugend gespielt: „Sag warum“ von Camillo Felgen, dem damals bekannten Luxemburger Sänger und Fernsehmoderator („Spiel ohne Grenzen“). „Das Lied war in den sechziger Jahren der Klammerblues der Franzosen, auch wenn keiner den deutschen Text verstanden hat“, erinnert sich Faure und geht ins Detail. „Es ist ein kurzes Lied; wenn man ein bisschen baggern wollte, musste man die Platte noch mal auflegen.“

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